Lese- und / oder Rechtschreibschwäche

  • Ihr Kind liest stockend und mühsam, ein flüssiges, betontes Lesen gelingt kaum
  • Ihr Kind fängt mehrmals von vorne an zu lesen bis der Einstieg ins Wort gelingt
  • Ihr Kind liest die Wörter nicht zu Ende und fängt bei der Hälfte des Wortes an zu raten
  • Ihr Kind verwechselt trotz aller Übung ähnlich aussehende Buchstaben wir b-d oder p-q
  • Am Ende des Satzes muss das Kind erst überlegen, was es gelesen hat, zunehmend längere Texte und Fragen zum Text werden zum Verhängnis

 

  • Ihr Kind prägt sich Wortbilder nicht sicher ein und schreibt häufig so, "wie es hört"
  • Rechtschreibbesonderheiten wie Dopplungen (Himmel) und Dehnungen (Jahr) werden nicht beachtet oder sind mit Unsicherheiten verbunden
  • Im Wort werden Buchstaben ausgelassen oder beim Diktat ganze Wörter
  • Ihr Kind weiß prinzipiell, dass Nomen zum Beispiel groß geschrieben werden müssen, beachtet jedoch die Regeln der Groß- und Kleinschreibung beim Schreiben nicht immer
  • Die Schule hat angeregt, das Kind müsse "den Grundwortschatz üben", trotz vieler Hausaufgaben und Übung tritt aber keine deutlich erkennbare Besserung ein

Legasthenie

  • Ihr Kind hat bereits die Diagnose "Legasthenie" erhalten
  • Für Ihr Kind wurde bereits der Nachteilsausgleich und / oder Notenschutz in der Schule beantragt

         ODER:

  • Sie haben den Verdacht, dass Ihr Kind von Legasthenie betroffen sein könnte und wünschen sich ein pädagogisches Gutachten
  • Sie wünschen sich Beratung bezüglich der Anerkennung der Legasthenie durch die Schule Ihres Kindes

 


Lerntraining "Lesen und Rechtschreiben"

  • Die Schwierigkeiten im Lesen und / oder Rechtschreiben betreffen selten diesen Bereich alleine. Zusammen mit Ihnen als Eltern gehen wir den individuellen Ursachen auf den Grund und arbeiten daran, diese gezielt zu beseitigen.

Marie ist als Baby nur für ca. zwei Wochen gekrabbelt und hat diese wichtige Phase nahezu übersprungen. Das Überkreuzen der Körpermittellinie, wie es das Krabbeln trainiert, wurde bei Marie deshalb nicht automatisiert. Auch die gezielte Steuerung der Augen auf den Punkt des schärfsten Sehens konnte Marie nicht vollständig ausbilden. Ein Sehtest beim Augenarzt ergab keine Auffälligkeiten und Marie trägt auch keine Brille. Trotzdem liest sie in der zweiten Klasse stockend und verrutscht mit den Augen häufig innerhalb des Wortes oder in der Zeile. Sie verdreht Buchstaben (b-d) und auch zweistellige Zahlen schreibt sie immer wieder verkehrt herum (75 statt 57). Beim Lernen und bei den Hausaufgaben kann sie sich nur schwer konzentrieren. Sie rutscht auf dem Stuhl herum und findet keine für sie angenehme, stabile Sitzhaltung.



  • Zum flüssigen, mühelosen Lesen und zum konzentrierten, richtigen Schreiben benötigt das Kind ein fein abgestimmtes Zusammenspiel der Sinnesbereiche Hören und Sehen sowie des Sprechens. Minimale Schwierigkeiten in einem dieser Bereiche können bewirken, dass diese Feinabstimmung nicht mehr funktioniert und "es holpert".

Benjamin hatte im Kindergartenalter zweimal eine Mittelohrentzündung. Kaum dass die eine ausgeheilt war, begann direkt die nächste. Der Hörtest zur Einschulung war unauffällig und auch im Alltag zeigt Benjamin keine Einschränkungen beim Hören. Jetzt in der dritten Klasse rutschen seine Leistungen im Deutschunterricht deutlich ab. Zwar liest er relativ flüssig, bei längeren Texten kann er aber am Ende nur schwer sagen, was er gerade gelesen hat. Wenn er eigene Sätze formulieren soll, wirkt er sehr unsicher und bringt er nur wenige Wörter zu Papier. Benjamin nimmt die feinen Unterschiede in Wörtern nicht wahr (Höre ich einen kurzen oder einen langen Vokal in "gewinnen"?) und macht deshalb häufig Fehler in der Rechtschreibung. Jetzt in der dritten Klasse wird es für ihn auch immer schwerer, die Arbeitsanleitungen seiner Lehrerin zu verstehen und sich diese zu merken. Meistens schaut er zu seinem Sitznachbarn und macht ihm alles nach.



Beim Lerntraining im Lesen und Rechtschreiben arbeiten wir in einem Dreierschritt aus

  • Training der Aufmerksamkeit und der Konzentration
  • Wahrnehmungstraining in dem Sinnesbereich, der in der Diagnostik Auffälligkeiten gezeigt hat
  • Training an den jeweiligen Inhalten im Lesen und oder Rechtschreiben. Hier setzen wir zunächst bei den aktuellen Bedürfnissen des Kindes und nicht an den Inhalten der Jahrgangsstufe an.

Patrick kommt einmal die Woche für 60 Minuten zum Lerntraining. Er hat entdeckt, dass er seine Aufmerksamkeit besser halten kann, wenn er seine Füße auf ein Wackelbrett stellt. An "schlechten Tagen" holt er sich gerne noch die Sandschlange und legt sie über seine Knie, dann klappt es mit der Konzentrationsaufgabe zu Beginn der Stunde am Besten. Die Diagnostik hat ergeben, dass Patrick Förderung in den Bereichen "optisches Gedächtnis" und "akustische Differenzierung" braucht. Dazu arbeitet er mit einem speziellen Hörtrainingsprogramm am PC und löst Aufgaben, die genauestes Hinhören erfordern. Danach stellt sich Patrick auf das Wackelbrett und lernt mit den Sandsäckchen und Bällen eine neue Übung aus BAL-A-VIS-X (-> hier klicken für mehr Informationen). Im letzten Teil der Stunde beschäftigt sich Patrick mit dem Wortschatz. Die Aufgaben zur Ableitung von Wörtern mit ä sind heute kein Problem für ihn, denn er hat ja seine Sinnessysteme zuvor intensiv trainiert.



Lerntraining "Lesen und Rechtschreiben"

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