Ihr Kind hat bereits die Diagnose "Dyskalkulie" erhalten
ODER:
Marie hat aus verschiedenen Gründen die Krabbelphase nahezu übersprungen und das Überkreuzen der Körpermittellinie nicht automatisiert. Beim Gehen fällt auf,
dass sie ihre Arme so gut wie gar nicht mitbewegt. Wird sie dazu aufgefordert, führt sie oft den rechten Arm und das rechte Bein gleichzeitig nach vorne. Marie schreibt zweistellige Zahlen häufig
verkehrt herum (75 statt 57). Die Addition im Zahlenraum bis 100 gelingt ihr meist noch gut, bei der Subtraktion, insbesondere wenn sie unter den Zehner rechnen muss geht häufig "gar nichts mehr"
und Marie muss auf Anschauungsmaterial wie Rechenschieber oder Hundertertafel zurückgreifen. Auch hier fällt es ihr schwer, sich zu orientieren und sie zählt meist mechanisch ab. Hinzu kommt,
dass Marie keine gesicherten Vorstellungen vom Zahlenraum bis 20 hat - auch bei einfachen Zahlzerlegungen wie "Vier plus wieviel ist acht?" muss sie immer wieder nachdenken. Ihre Lehrerin hat
empfohlen, die Grundrechenarten vermehrt zu üben.
Laura geht in die dritte Klasse und rechnet nun im 1000er. In der Schule soll sie als Vorbereitung zu Aufgaben mit Übergang jeweils auf den nächsten Zehner oder
Hunderter ergänzen. In Lauras Vorstellung existieren die Zahlen jeweils für sich, jedoch nicht in Beziehung zueinander. Schon im Zahlenraum bis 20 hat sie nie gelernt, den Zusammenhang zwischen
13, 7 und 20 sicher und flexibel herzustellen. Jetzt mit den Zahlen 733 und 970 ist es für Laura noch um ein Vielfaches schwieriger. Hat sie nach einigen Beispielen begriffen, wie die Aufgaben zu
rechnen sind, wirft sie die nächste Veränderung in der Aufgabenstellung wieder aus der Bahn.
Beim Lerntraining im Rechnen arbeiten wir gemeinsam mit dem Kind in einem Dreierschritt aus
Patrick kommt mittlerweile einmal die Woche für 60 Minuten zum Lerntraining im Bereich Rechnen, nachdem sich seine Leistungen im Lesen und Rechtschreiben
deutlich verbessert und stabilisiert haben. Nach wie vor beginnt er die Trainingsstunde mit einer Konzentrationsübung, die ihm hilft, sich ganz auf das Lernen zu fokussieren und störende Reize
auszublenden. Die Beobachtung im Trainingsverlauf hat ergeben, dass Patrick nur eine begrenzte Anzahl an Informationen im Gedächtnis speichern kann, eine Fähigkeit, die er aber gerade für das
Lösen anspruchsvoller Rechenaufgaben braucht. Patrick übt diese Fähigkeit am PC und schafft es heute, sich acht Gegenstände und Symbole in der richtigen Reihenfolge zu merken. Danach stellt sich
Patrick wieder auf das Wackelbrett und lernt mit den Sandsäckchen und Bällen eine neue Übung aus BAL-A-VIS-X (-> hier klicken für mehr Informationen). Im letzten Teil der Stunde beschäftigt
sich Patrick mit dem Zahlenraum. In seiner Vorstellung springt er vorwärts und rückwärts zum nächsten Zehner und Hunderter. Das bunte Rechenmaterial gibt ihm die entscheidende Erinnerungs-hilfe
beim Lösen von Plus- und Minusaufgaben in einem Lernprogramm.